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   LG Lüneburg, 24.01.2023 - 3 O 83/22   

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LG Lüneburg, 24.01.2023 - 3 O 83/22 (https://dejure.org/2023,4225)
LG Lüneburg, Entscheidung vom 24.01.2023 - 3 O 83/22 (https://dejure.org/2023,4225)
LG Lüneburg, Entscheidung vom 24. Januar 2023 - 3 O 83/22 (https://dejure.org/2023,4225)
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Wird zitiert von ...

  • LG Trier, 17.03.2023 - 2 O 99/22

    Schadensersatzanspruch eines Geschädigten wegen Persönlichkeitsrechtsverletzung

    Wenngleich die Kammer nicht verkennt, dass die Formulierung "[...] alle künftigen Schäden, die [...] entstanden sind [...]" missverständlich sein kann, lässt sich der Antrag unter Berücksichtigung der Schriftsätze des Klägers, insbesondere der Replik, so auslegen, dass dieser die "weiteren" Schäden ersetzt haben möchte, die bereits entstanden sind oder noch entstehen werden (so auch: LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 11).

    Bei verständiger Würdigung, dass die im Wege des Scrapings erlangten personenbezogenen Daten im Internet veröffentlicht worden sind, erscheint es zumindest nicht ausgeschlossen, dass dem Kläger deswegen noch ein irgendwie gearteter materieller Schaden entsteht (ebenso LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022, 2 O 212/22, Rn. 42 ff., juris; LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 11; LG Essen GRUR-RS 2022, 34818, Rn. 39; offenlassend: LG Bielefeld GRUR-RS 2022, 38375, Rn. 16 ff.).

    Denn er hat seinen Vortrag dahingehend konkretisiert, tatsächlich nur diese Feststellung zu begehren (so auch LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 11).

    Vor diesem Hintergrund ist auch Art. 82 Abs. 1 DSGVO in diesem Sinne auszulegen (Nemitz, in: Ehmann/Selmayr, Datenschutz-Grundverordnung, 2. Aufl., Art. 82 Rn. 8; LG Bonn ZD 2021, 586 Rn. 33; LG Düsseldorf ZD 2022, 48 Rn. 27; zum vorliegenden Scraping-Vorfall: LG Essen GRUR-RS 2022, 34818 Rn. 44; LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 15; LG Heilbronn, Urteil vom 13.01.2023, Bu 8 O 131/22, S. 7; AG Strausberg BeckRS 2022, 27811 Rn. 17).

    Der Beklagten gelingt vorliegend nämlich weder der Nachweis fehlenden Verschuldens noch des Vorliegens eines solchen Ausnahmefalls (so auch: LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022, 2 O 212/22, Rn. 132 ff., juris; LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 16; LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023, 53 O 95/22, S. 17 f.).

    Die negativen Folgen können dabei vielfältig sein und schwere Nachteile mit sich bringen, wie zum Beispiel die Belästigung durch Spam- und Werbenachrichten, die Zusendung von Viren oder vermögenswirksame Handlungen zu Lasten des Klägers, sodass ein immaterieller Schadensersatzanspruch gerechtfertigt ist (so bereits: LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 18).

    Maßgeblich sind stets die konkreten Umstände des Einzelfalles (so auch BAG v. 26.08.2021, 8 AZR 253/20; OLG Koblenz, Urteil vom 18.05.2022 - 5 U 2141/21 , Rn. 100 , juris; LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 18).

    Dieser Anspruch ist jedoch durch Erfüllung untergegangen, § 362 Abs. 1 BGB (i. E. ebenfalls den Auskunftsanspruch verneinend: LG Essen GRUR-RS 2022, 34818; LG Gießen GRUR 2022, 30480; LG Bielefeld GRUR-RS 2022, 38375, LG Paderborn, Urteil vom 13.12.2022, 2 O 212/22, Rn. 180 ff., juris; LG Lüneburg Urteil vom 13.12.2022, 3 O 83/22, S. 23; LG Stuttgart, Urteil vom 26.01.2023, 53 O 95/22, S. 17 f.).

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